Warum muss ich schweigen?

Wieso darf ich nicht?

Wieso darf ich nicht über meine Vergangenheit in der Öffentlichkeit sprechen? Wieso darf ich nicht dazu stehen was passiert ist? Wieso geht jeder davon aus, dass mir jeder gleich das Leben schwer macht und dass keiner es je verstehen wird? Wieso will keiner verstehen dass es doch so scheiß egal ist ob man verurteilt wird, von irgendwelchen Leuten die einem doch eh nichts bedeuten und viel wichtiger ist für die Leute da zu sein die einen verstehen. zu zeigen dass man nicht alleine ist. Lieber eine Community aufbauen die sich zuhört. Es gibt so verdammt viele Menschen da draußen die täglich nach Hilfe schreien. Und da bin ich nun, ein einzelner Mensch, der sich dazu entschieden hat diesen Hilfe schrei zu hören und ihn wahrzunehmen. Zu teilen, dass man nicht alleine ist. Oder auch um anderen die Chance zu geben endlich mal verstehen zu können. Sollte man mich darauf ansprechen kann ich doch auch ganz offen darüber sprechen. Aber wieso muss ich denn alles verheimlichen? Wieso wird geurteilt dass andere Urteilen? Wieso geht man davon aus, dass ich es dann schwerer im Leben habe? Zeigt das hier alles nicht wie gut ich damit umgehen kann, wie gut ich damit leben kann und das ich mit so einigem schon abgeschlossen habe und auch dass ich fest im Leben stehe wenn ich die Kraft habe das hier alles zu posten? Ich bin Stabil! Aber is klar, ich muss schweigen. Schweigen damit die anderen nicht darauf angesprochen werden. Schweigen damit sich die anderen nicht mit nervigen Fragen von bekannten rumquälen müssen. Schweigen damit es den anderen besser geht.

Ja klar ist es nicht einfach, für mich nicht und für manche meiner Angehörigen auch nicht. Es ging viel Kraft drauf für die die immer an meiner Seite waren und mich unterstützt habe und es auch heute noch tun. Alles verständlich für mich aber wieso muss ich mich jetzt zurückhalten was ich über mich erzähle? Wieso darf ich nicht selber entscheiden wem ich was erzähle? Wieso muss ich schweigen? Schweigen damit es anderen besser geht.

Mag jetzt vielleicht sehr rücksichtslos rüber kommen nachdem man mir so viel Unterstützung gegeben hat aber jetzt wo es bergauf geht bin ich uninteressant und es wird sich nur noch um die gekümmert die Co-Abhängig waren und die ganze zeit leiden mussten. Ich will das Leid meiner Angehörigen auf garkeinen Fall runterspielen. AUFGARKEINEN FALL.  Doch...nur weil es bei mir jetzt bergauf geht heißt es nicht das alles gut ist. Das ich nicht noch einiges verarbeiten muss, das ich nicht mehr depressiv bin. Und ich mein, als ich mich geritzt habe hat doch auch keiner gesagt, versteck deinen Arm oder so. Aber bei Drogenabhängigen muss man immer gleich aufpassen. Aufpassen was man wem sagt. Am besten Garnichts, alles geheim halten, bloß kein Aufsehen. Doch die Suchterkrankung wird genauso wenig verstanden wie Borderline, Depressionen oder PTBS, also was macht jetzt den Unterschied? Warum darf ich sagen dass ich mehrere Psychische Krankheiten Diagnostiziert bekommen habe aber ich darf nicht sagen dass ich Drogenabhängig war??????

Tanja

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