USA PART 1 - 03. September 2017 - Abflug in die USA

Noch bevor dieser Tag kam, schwor ich mir mit dem kiffen, Zigaretten rauchen und allen anderen Drogen aufzuhören. Ich wollte einen Neustart wagen und ich wollte das Auslandsjahr BEWUSST erleben.

Meine Eltern und ich flogen zwei Wochen vor Schulbeginn schon rüber, denn wir wollten mit dem Auto noch ein Roadtrip machen. In Los Angeles, Kalifornien ging es also los Richtung Las Vegas, Nevada. Nach zwei Tagen Aufenthalt dort dann zum Grand Canyon, Arizona und dann zurück nach Kalifornien, Bakersfield, San Francisco, Fresno, Carmel über den Highway 101 an der Küste entlang runter nach San Diego. Zwei Wochen unterwegs und so viele Eindrücke gehabt, so viel gesehen und erlebt. Ich kann sagen dass dies mit die besten zwei Wochen Urlaub waren die ich jemals hatte. Mal gucken vielleicht schreib ich nochmal extra über den Roadtrip, also in einem extra Post.

Ja so nun war ich in San Diego am Flughafen wo ich dann mit einem Shuttle zu meiner Gastfamilie gebracht wurde. Um ganz ehrlich zu sein, als ich vor dem Haus der Gastfamilie stand, hatte ich wirklich kein gutes Gefühl. Irgendwie hab ich mich jetzt schon nicht wohl gefühlt aber ich wollte noch nicht Urteilen bevor ich überhaupt drin war und die Familie kennengelernt habe. 

Ich hatte mein eigenes Zimmer mit einem riesengroßen Kleiderschrank und jaa also ich kann mich echt nicht beschweren. In meinem Zimmer habe ich mich auch wirklich sehr schnell eingelebt und auch wohl gefühlt. Das Badezimmer, welches für die ganze Familie war...hmm naja wie soll ich sagen, sauber ist was anderes. Ich weiß ich bin verwöhnt mit Sauberkeit von meiner Mutter und ich weiß in anderen Ländern und Kulturen versteht man unter Sauberkeit immer etwas anderes aber das was da abging war wirklich schlimm. Staub überall, Flecken von Keine Ahnung was am Waschbecken, Badewanne, Dusche, überhaupt keine Ordnung, Haarknäuel in der Ecke Dusche. Nicht nur ein paar Haare die ausgefallen sind und vergessen wurden weg zu machen (das fänd ich jetzt net so dramatisch) ne ne ne, richtige Haarbüschel...Generell mit der Familie hab ich mich nicht so gut verstanden. da waren keine Gemeinsamkeiten oder ich weiß nicht ich hatte das Gefühl garnicht so richtig wahrgenommen bzw. aufgenommen zu werden. Ich war halt eine von vielen Gastkindern. Eine von vielen. Naja gut also war ich eigentlich auch kaum in dem Haus, wieso auch? Ich war immer nur in meinem Zimmer da sich ja auch niemand für mich interessierte...Mit der Zeit herrschte in meinem Zimmer auch ne Riesen Unordnung. Der Boden war kaum zu sehen und sowas...mit der Zeit wurde mir halt alles einfach so egal. Mir war egal wie es im Zimmer aussah, wie es roch oder keine Ahnung, alles einfach scheiß egal.

Ok jetzt aber zum Thema Drogen. Also ich hatte ja schon gesagt, dass ich einen Neustart wollte und das rauchen und die Drogen hinter mir lassen wollte. Das mit dem rauchen scheiterte schon am ersten Schultag. Ich lernte gleich zu beginn ein Mädchen kennen mit der ich mich super verstand und die eigentlich auch nicht mehr rauchen wollte. In der Mittagspause saßen wir dann draußen an einem Tisch wo jemand ein Päckchen Zigaretten hatte liegen lassen. Wahrscheinlich weil es leer war, so wie es eigentlich immer ist. Oder es wurde liegen gelassen weil man zu faul war es zum Mülleimer zu bringen. Doch einfach aus Neugier guckten wir doch nach, vielleicht war ja doch noch eine drinnen die übersehen wurde. Das Päckchen war komplett voll...für uns war das, das Zeichen nicht aufzuhören, es sollte wohl noch nicht sein. Wir konnten. nicht widerstehen. Nun ja also rauchte ich wieder Zigaretten. Und hmm ja also Gras war da dann auch nicht weit, immerhin war ich ja auch in Kalifornien, wo es eine Leichtigkeit war bisschen Ott zu besorgen. - Zu dem Zeitpunkt war Marihuana noch nicht komplett legalisiert hat sich im laufe meines Aufenthalts dann aber noch legalisiert für jeden Bürger ab 18 Jahre, vorher brauchte man so ne art Karte wie so ein Ausweis dass man berechtigt war es zu kaufen, war aber auch echt easy zu beschaffen - 

So da ich ja mittlerweile ein sehr gesprächiger und selbstbewusster Mensch war (zumindest dachte ich damals dass das SEHR Selbstbewusst war) fiel es mir auch nicht schwer neue Freunde zu finden. Und dann waren wir eine Clique aus 5 Leuten und keiner von denen konnte einen Joint bauen aber alle wollten kiffen. Die Augen waren nun erwartungsvoll auf mich gerichtet. Das gute ist, wer baut der haut. Sprich, ich baue und darf dafür mit rauchen. It´s as easy as that. Ja gut so schnell war dann der gute Vorsatz vom Neustart also auch schon wieder dahin.

Obwohl ich über zwei Wochen clean war und es ja auch eigentlich nicht unbedingt vermisst hatte oder gebraucht hatte war ich nun schon wieder voll dabei. Doch Kalifornisches Ott kannste halt net mit dem aus Deutschland vergleichen, gaaaaanz andere Qualität. Jedenfalls wurde natürlich das kiffen immer mehr und häufiger und dann kam jetzt wieder der Alkohol Konsum dazu....naja also vor den USA hab ich halt wie ein normaler Mensch mal am Wochenende was gesoffen oder abends mal ein zwei Bier aber nichts regelmäßiges und auch kein Koma-saufen also alles im Rahmen. Aber jetzt wo wir auch nach TJ (Tijuana) feiern gingen und unter der Woche immer Bonfires veranstaltet wurden, war ich eigentlich nur noch am saufen. Jeden zweiten Tag am saufen und die Tage dazwischen am kiffen. So einen wirklich nüchternen Tag hatte ich irgendwie garnicht. Also klar vormittags war ich noch nüchtern, bin ja da auch noch zur Schule gegangen aber nach Schulschluss gings ab. 

Mit der Zeit kamen dann auch wieder andere Drogen dazu. Vor allem Pilze aber auch Xanax. Ich hab einige male Xanax genommen aber idk das war jetzt nicht so meine Droge...klar Gras ist auch ein downer aber es ist gesellschaftlicher weil man eben zusammen sitzt und raucht aber auch alleine du rauchst halt während Xanax ahja du schmeisst dir halt ne Pille und das wars...das hat mich nie so gereizt dafür dass ich dann wie ein Zombie war. Also dann doch lieber Pilze oder XTC. Ja und das ging immer so weiter, Alkohol war natürlich grundsätzlich immer dabei.

Dann, Spring Break 2018, Rosarito, Mexiko. Dort lernte ich einen Typ kennen der mein Leben verändern würde. Und zwar ins gute, tatsächlich. Durch ihn kam ich in die Fitness-Szene. Er war quasi Bodybuilder und zeigte mir die Fitness-Welt. Die Studios, Übungen, Training, Ernährung, Proteinshakes usw. alles was es eben darüber zu wissen gibt. Ich hab ziemlich schnell gefallen daran gefunden. Es hat mir so ein gutes Gefühl gegeben und so war ich echt schnell auf dem Fitness-Trip, habe tatsächlich aufgehört zu rauchen, habe immer weniger getrunken bis ich garnicht mehr getrunken habe und auch mein Drogen Konsum hat sich um einiges verringert. Mir ging es wirklich gut, auch psychisch, ich hab mich selbst wieder aufgebaut und hatte richtig Motivation weiter zu leben.

Diesen Lifestyle habe ich auch wirklich ne Zeit lang durchgezogen. Ich hab wieder an mich geglaubt, es ging wieder bergauf!!! - Bis ich nach Hamburg gezogen bin...

Tanja

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