USA PART 2

Ich könnte so verdammt viel zu meinem Auslandsjahr schreiben, so viel ist passiert....

Ich muss da wirklich gut überlegen weil alles kann ich ja nicht aufschreiben, das wäre viel zu viel :D

Was ich in USA PART 1 nicht erwähnt habe war meine Psyche. Bevor ich zum Fitness Lifestyle fand ging es mir psychisch richtig krass scheiße. Vor den USA hatte ich ja auch so keine Abstürze der Horrortrip gehabt und mir ginge ja eigentlich immer gut...in Amerika war das dann nicht mehr so. Gerade am Anfang habe ich mich so unfassbar alleine gefühlt. Ich hab wieder angefangen viel zu viel nachzudenken und ich habe immer mehr Drogen gebraucht um runter zu kommen. Ich hab das am Anfang garnicht so gecheckt dass ich einfach mehr konsumieren muss damit es wieder besser geht. Ich habe da auch wieder mit dem ritzen angefangen, ich habe immer mehr geweint und ziemlich oft saß ich auch auf dem Campus, Kopfhörern in den Ohren, Musik an und Gedanken AN. Ich saß dann immer da wie in Trance... mein Körper war anwesend aber mein geist war auf einem ganz anderen Trip. 

Ich war mit solcher Trauer umhüllt...mein Kopf fing endlich an das letzte Trauma zu verarbeiten bzw. halt zu realisieren was da alles passiert war...was ich durchgemacht hatte. Ich fing an darüber nachzudenken immer mehr und mehr und die Gedanken gingen nicht weg, sie verfolgten mich Tag und Nacht. Teilweise zog ich mich auch tagelang zurück. Ich weiß, dass ich wirklich eine ganze Woche lang zuhause blieb, in meinem Zimmer und nur am weinen war und klar auch am ritzen. Irgendwie tat alles so unfassbar weh. Ich zweifelte so sehr an mir selbst, ich war so einsam, ich war so verdammt traurig. Das war wirklich eine der schlimmsten Wochen die ich jemals hatte... Ich war zu nichts fähig ich hatte zu nichts Kraft, das Leben wurde mir einfach so ausgesaugt und ich dachte wirklich dass ich es bald beenden würde. Ich wollte echt nicht mehr. Ich wollte nicht mehr leiden, nicht mehr traurig sein, nicht mehr diesen Schmerz spüren und vor allem nicht immer wieder diese Erinnerungen, diese Bilder im Kopf haben. Irgendwie hab ich es dann doch da raus geschafft, kann dir jetzt aber nicht sagen wie...keine Ahnung echt.

Jedenfalls, nach dieser Woche geriet mein Drogen Konsum richtig außer Kontrolle. Ich war nur noch betäubt, nur noch auf Trips. Nichts war mehr die Wirklichkeit. Im Fokus lag einfach entspannen oder richtig abgehen, feiern und Spaß haben. Hauptsache raus aus der Realität. Ich wusste echt nicht dass ein Mensch so viel Alkohol und Drogen aufeinmal vertragen kann und dass jeden Tag. Sobald ich nüchtern wurde bekam ich schon wieder Panik einfach weil ich so ne Panik vor dem nüchternen Zustand hatte. Nüchtern würden ja die Gedanken wieder kommen, die Realität wäre ja wieder da gewesen.

Ich hatte zu der zeit einen besten Freund mit dem ich mich wirklich gut austauschen konnte. Er verstand mich einfach, teilte seine Gedanken mit mir und hörte mir aufmerksam zu. Das war doch alles was ich wollte, nicht mehr und nicht weniger. Doch ich war schon zu sehr in der Drogen Scheiße drin um da jetzt einfach mal eben rauszukommen.

Das klingt jetzt alles so unglaublich negativ aber wenn ich betäubt war, dann war ja alles cool, dann hab ich wahnsinnig tolle Erlebnisse gehabt, mit meinen Freunden, Sleepovers, Parties in TJ oder Hausparties und und und. Theater Class war auch immer echt super!!! Ich hatte auch Spaß am lernen und habe selber meine Fortschritte beobachten können und hatte wirklich Spaß...nur halt nicht nüchtern. Ich war auch unglaublich gerne am Strand. Das beste Freiheitsgefühl hatte ich jedoch wenn wir im Cabrio mit lauter Musik durch SD gefahren sind. Wenn der Wind meine Haare verwuschelt hat und meine Stimme heiser wurde vom singen...einfach unvergesslich. Oder unser Secret-Spot wo wir wirklich sehr viel und von ganzem Herzen gelacht haben. All das sind Erinnerungen die mir niemand, wirklich niemand nehmen kann. Und das sind nunmal die guten Erinnerungen an die Drogen. Die Erinnerung wie gut es einem gehen kann, wie schön das Leben sein kann...wie sich Freiheit wirklich anfühlt....

Wie schon mal erwähnt, dieses Auslandsjahr war die beste Entscheidung meines Lebens. Ja klar mir ging es zwischenzeitlich so richtig scheiße, so Suizid-gedanken Scheiße und ich bin richtig hart in den Alkohol und Drogen Konsum abgerutscht ABER die Erfahrungen und Erlebnisse, die sind unersetzlich und haben mir auch das Leben gezeigt, mir was gelehrt und naja zu dem Menschen gemacht der ich halt heute bin. Ich mag mich so wie ich heute bin! Und ich bin auf gewisser weise echt dankbar das alles erlebt zu haben weil so kann ich jetzt darüber schreiben, so kann ich jetzt anderen vielleicht helfen aber vor allem habe ich das wahre Leben kennengelernt, ich habe was erlebt und bin nicht in meinem Kaff geblieben. Ich bin raus in die Welt und war auf der Suche nach mir Selbst.

- Fortsetzung folgt -

Tanja

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