"F steht für FREUNDE die was unternehmen, U steht für UNS, dich und mich..."

Es fällt mir gerade unglaublich schwer diesen text zu schreiben. Ich möchte etwas positives schreiben, etwas tolles aus meinem Leben berichten doch mir fällt nichts ein...bzw. mir fällt so einiges ein aber ich weiß einfach nicht wie ich anfangen soll. Und ich kann mich auch nicht so ganz für eine Sache entscheiden.
Ich mein, der Sinn dieses Blogs ist ja nicht nur meine Geschichte zu erzählen sondern irgendwie auch zu zeigen wie gut es mir heute geht und wie ich es bis hierher geschafft habe. Aber auch, dass obwohl es mir so lange so scheiße ging, trotzdem auch wirklich tolle Sachen geschehen sind. Und dabei spreche ich jetzt nicht von irgendwelchen Super Parties oder abgefahrenen Trips. Sondern eher darüber was Menschen ich kennen gelernt habe, was ich mit meiner Familie unternommen habe, wo ich überall war, was ich erleben durfte oder aber auch was ich für mich selber gelernt habe, so als Mensch.

Es gibt wirklich viel worüber ich schreiben möchte. Wirklich viele tolle Sachen, doch wo fang ich nur an?

Okay ich hab ne Idee...Thema Freunde und Freundschaften.
Wie wir denk ich mal alle wissen, sind wahre Freunde sehr schwer zu finden aufgrund deren Seltenheit.
Ich dachte von einigen Leuten, dass diese meine wahren Freunde waren, doch als ich in Amerika war fand ich ganz schnell heraus, wer wirklich zu meinen Freunden zählte. Bei sehr vielen schien wohl das Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn" zu gelten.
Ich merkte sehr schnell, dass ich immer diejenige war die sich meldete. Ich war die, die nachfragte wies einem geht, was es so neues gibt, die telefonieren wollte usw. Doch wies mir ging, was bei mir abging oder so war für mein gegenüber uninteressant.

Klar, irgendwann gab ich die Hoffnung auf und freundete mich damit an, ein paar "Freunde" weniger zu haben. Ich sortierte aus. Ich ließ los.

Aber dann waren da einige, von denen ich teilweise nicht gerechnet hatte aufeinmal so eine innige Verbindung aufzubauen. Das war dann wiederum wieder wunderschön und tat wirklich gut.

Als ich wieder zurück in Deutschland war, verstand ich, dass nichts so war wie vor einem Jahr bevor ich ging aber dennoch die Zeit hier stehengeblieben war. Es hatte sich nichts geändert aber alles war anders. ICH war anders. Damit gab ich mich aber relativ schnell zufrieden. Ich mochte mich ja so wie ich nun war.

So und dann war ich ja nochmal paar Monate in Amerika, wo ich auch wieder total viele verschiedene Charaktere kennenlernte und begriff was Freundschaft wirklich bedeutete. Da ist ein Mann den ich kennenlernte, der auch bis heute noch zu einer meiner engsten Freunde zählt, auch wenn wir nicht täglich schreiben. Mit ihm war aufeinmal alles anders. Ich begriff den Spruch "Auf einer Wellenlänge sein" auf einmal bzw. Ich begriff ihn vorher auch aber jetzt verstand und spürte ich ihn wirklich!
Unsere Gespräche fanden auf einer anderen Ebene statt als mit den meisten Menschen. Es tat so gut. Es ist so unglaublich schwer zu beschreiben aber er verstand mich einfach. Er verstand meine Metaphern und Rätseln in den ich Sprach. Er hörte mich einfach und das war das unglaublich tollste Gefühl überhaupt. Das schöne ist, dass ich auch heute noch genauso mit ihm reden kann.

In Hamburg sah ich die Menschen dann irgendwie anders. Ich hatte eigentlich nicht das Bedürfnis "wahre Freunde" zu finden, sondern ich wollte "Freunde" mit denen ich lachen konnte, feiern gehen konnte und Spaß haben konnte. Mehr wollte ich nicht.
Klar, als dann diese eine Freundin in mein Leben trat war natürlich auch wieder alles anders. Sie zeigte mir wie schön doch eine wahre Freundschaft sein kann. Und woher ich weiß, dass sie eine wahre Freundin ist? Ganz einfach, sie stand immer neben mir egal wie es mir ging, wie ich aussah, was ich getan oder nicht getan hatte. Vollkommen Wurscht was vorgefallen war, SIE WAR IMMER DA! Sie gab mir Halt und ich gab ihr Halt. Wir kümmerten uns umeinander, teilten das gleiche Leben, lachten & weinten zusammen. Uns gab es nur noch zu zweit, wir waren einfach unzertrennlich. Sie rettete mich mehrmals in verschiedenster Weise. Sie schmiss das Messer weg damit ich mir nichts antun konnte, sie wusste was ich wollte nur anhand meines Blickes. Sie konnte meine Gedankenlesen und sie reagierte sofort. Sie nahm mir nicht die Whisky Flasche ab weil sie wusste, dass ich in so einem schwierigen Zustand war, dass ich dieses wegnehmen der Whisky Flasche als Vertrauens-missbrauch gewertet hätte. Sie gab acht auf mich! Sie rief den Krankenwagen, blieb mit mir die ganze Nacht im Krankenhaus und hielt meine Hand. Sie brachte mich am meisten von allen zum lachen. Sie wusste was mir gut tut. Sie passte immer auf mich auf, war immer ehrlich zu mir...ich kann nicht ausdrücken wie dankbar ich ihr bin. 
Als ich dann in die Klinik ging brach bei ihr eine Welt zusammen. Sie war allein. Ihr größter Halt war einfach gegangen. Doch sie wusste, dass es das beste für mich war. Sie war so selbstlos obwohl sie auch darunter leidete.
So und heute haben wir immer noch Kontakt. Wir wohnen zwar über 500km voneinander entfernt aber diese innige Bindung und das vertrauen sind geblieben. Ich weiß, dass ich sie jederzeit anrufen kann, ihr schreiben kann und mich auskotzen und ausheulen kann und sie wird zuhören. Und genauso umgekehrt. Wir sind immer noch füreinander da obwohl wir jetzt nüchtern sind. 
Und genau das ist wahre Freundschaft.

Ich brauch nicht viele Freunde solange ich ein paar habe die wirklich für mich da sind und sich wirklich für mich interessieren. Man muss nicht jeden tag etwas machen oder schreiben oder was weiss ich. Manchmal hört man Wochen nichts voneinander aber wenn es wirklich drauf ankommt kann man aufeinander zählen.
Und ich weiß auf wen ich zählen kann.

Doch so traurig es auch ist, man muss einfach erst durch einige Freundschaften durchgehen bis man erkennen kann wer wirklich für einen da ist. Wer ein wahrer Freund ist. 
Das ist oft schmerzhaft aber am Ende geht es ja doch immer gut aus. Naja gut man muss halt auch loslassen können und das ist ja auch eigentlich der schwierigste Part von allem. Loslassen und nicht zurück blicken...dafür gibts leider keine Anleitung, das muss jeder für sich selbst herausfinden wie das geht. 
Achja und ganz wichtig, sei mit dir selbst einig auf was du in einer Freundschaft wert legst. Was ist DIR in einer Freundschaft wichtig, worauf kommt bei dir an und bist du auch bereit für denjenigen dann alles zu geben und immer da zu sein, auch wenns mal kritisch ist?

Und somit wünsch ich jetzt allen fleißigen Lesern noch einen wunderschönen Samstag Abend!

Tanja

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